Dieses Mal möchte ich euch zeigen, wie ihr mit Handarbeiten auch obdachlosen Menschen helfen könnt. Dazu zeige ich euch das Projekt der „Wooligans – Stricken für obdachlose Menschen“ und hoffe das es euch ebenso begeistert.
Dieser Artikel gehört zur Serie Handarbeiten für den Guten Zweck, dort findest du viele weitere tolle Projekte, die es zu unterstützen lohnt und kannst auch neue Projekte vorschlagen!
Vorgestellt: Wooligans – Stricken für obdachlose Menschen
Name des Projektes: | Wooligans – Stricken für obdachlose Menschen |
Präsenz: | wooligans.wordpress.com, Facebook Seite |
Wem wird geholfen? | obdachlosen Menschen |
Wer kann helfen? | jeder |
Was wird gemacht? | Wollspenden, Sachspenden, Sträkeltreffen, Häkeln und Stricken was warm hält (Socken, Mützen, Schals, Handschuhe etc. |
Was muss man beachten? | Sträkeltreffen bisher nur in Hamburg, Spendenliste mit dringend benötigten Dingen, Menschen ohne Obdach frieren auch im Sommer!!! |
Wooligans – Stricken für obdachlose Menschen
Heute darf ich Sarah und Johanna hier begrüßen. Hallo ihr beiden! Ich habe gehört ihr habt zusammen mit Meike und Anne die Wooligans gegründet. Wie ist es dazu gekommen und wie lange macht ihr das schon?
Sarah: „Gegründet haben wir die Wooligans im Oktober 2017. Die Orga haben wir unter uns aufgeteilt. Meike ist für die Post zuständig, bei ihr kommen unsere Pakete etc, an. Anne macht Drucksachen und Webseite Johanna und ich suchen die Locations für unsere Treffen. Johanna ist außerdem für die Kontaktaufnahme mit Seniorenstiften und für die Presse da. Und ich hab verwalte unser Spendenlager und koordiniere die Verteilungen. Die Verteilungen machen wir alle im Wechsel. Genauso betreuen wir auch alle die FB-Seite. Die Idee gibt’s schon ganz lange. 3, 4 Jahre mindestens. Den letzen Anstoß haben wir uns dann im letzten Jahr gegeben und gesagt: einfach machen. Und seit dem, naja, machen wir .“
Ihr seid also einfach so auf die Idee gekommen oder gab es einen konkreten Anstoß?
Sarah: „Ich arbeite in der Innenstadt und komme so viel mit obdachlosen Menschen in Berührung. In den Gesprächen mit den Menschen hat sich dann bei mir immer mehr der Wunsch heraus kristallisiert, dass ich gerne etwas tun würde. Ich handarbeite gerne und so kam ich darauf, das zu verbinden. Die Komponente, dass wir auch noch Alt und Jung, Zugezogene und Urhamburger zusammenbringen, hat sich dann automatisch „dazu entwickelt“. Wir möchten die Gesellschaft wärmer machen – im doppelten Sinne.“
Verstehe, wir gehen ja alle tagtäglich an diesen Menschen vorbei. Also habt ihr am Anfang einfach selbst gemachte Handschuhe und Mützen an diese Menschen abgegeben?
Sarah: „Nee, wir sind ins kalte Wasser gesprungen und haben unser erstes offenes Strick- und Häkeltreffen, die monatlich immer am 3. Sonntag stattfinden, für November angesetzt. Vorher haben wir die FB- und Webseite erstellt und Freunde und Bekannte gebeten die Wooligans bekannt zu machen. Beim ersten Treffen waren dann auch schon 15 Stricker*innen in allen Altersklassen am Start. Was uns wahnsinnig gefreut und überwältigt hat.“
Da wart ihr ja gleich richtig organisiert. Hat sich eure Arbeit von den Anfängen zu heute gravierend verändert?
Sarah: „Veränderung im eigentlichen Sinne gab es nicht. Wir haben von Anfang an das heutige – ich sag mal – Konzept gehabt. Klar, haben wir als Einzelpersonen auch mal Kaffee oder eine Klappstulle ausgegeben, gespendet oder so. Aber als wir beschlossen hatten, wir machen jetzt eine Initiative auf, die selbstgestrickte/-häkelte Teile für Bedürftige fertigt, stand das Konzept relativ von Anfang an so wie wir es jetzt auch umsetzen.“
Wie geht es dann weiter mit euren Sachen, wie kommen sie an die Bedürftigen?
Johanna: „Die fertig gestrickten Mützen, Handschuhe, etc. geben wir dann weiter an andere Hamburger Initiativen, wie z.B. dem Arzt Mobil Hamburg oder dem Bergedorfer Engel e.V. Obdachlosenhilfe. Die Helfer dieser Initiativen übernehmen dann die weitere Verteilung und wissen somit auch immer was gerade dringend gebraucht wird. Dank der Unterstützung von dem Verein ‚Wege aus der Einsamkeit e.V.‘ ,, welcher uns z.B. in seinen Newsletter mit aufgenommmen hatte und anderer medialer Aufmerksamkeit, hatten wir das Glück, dass wir immer mehr Menschen auf unser Projekt aufmerksam machen konnten.“
Wie reagieren die Obdachlosen Menschen auf euren Einsatz? Gibt es da ein besonderes Erlebnis?
Sarah: „Meine Erfahrung ist, dass die Menschen sich sehr freuen. Viele haben das Gefühl von Wahrgenommen werden und Wertschätzung. Dass Handarbeit Zeit kostet, ist durchaus bewusst. Und insofern ist mein Eindruck: Freude. Eines der ganz großen Probleme ist ja die fehlende Sichtbarkeit. Wie Du sagtest: Wir alle gehen täglich an Menschen ohne Obdach vorbei, aber nehmen wir sie auch bewusst wahr? Mir ist das ein ganz wichtiger Punkt: Respekt und Augenhöhe.“
Johanna: „Uns sind bis jetzt immer wieder Menschen begegnet, welche sich riesig über etwas Selbstgestricktes freuen. Dann werden Anekdoten ausgepackt, in denen dann von den selbstgetricketen Socken der Oma berichtet werden usw. So etwas erfreut uns natürlich sehr.“
Also ist eure Hilfe eigentlich nicht nur materiell, sondern viel mehr. War euch das von Anfang an bewusst und habt ihr das Gefühl das durch eure Initiative auch mehr Menschen bewusster hinsehen?
Sarah: „Oh, das ist schwer zu beurteilen. Neulich sagte eine Dame, dass sie ab jetzt immer eine Mütze oder ähnliches dabei haben wollte, zum Verschenken. Das fand ich eine sehr schöne Idee. Und es wäre schön, wenn wir dazu beitragen, dass mehr und bewusster hingesehen wird.“
Johanna: „Natürlich haben wir uns so etwas erhofft und uns gewünscht. Aber wir haben anfangs noch gar nicht gewusst, wie unsere Idee und das Projekt angenommen wird. Umso schöner, dass wir jetzt genau solche schönen Begegnungen und Erfahrungen erleben durften!“
Wie kann man euch denn unterstützen, wenn man selbst Freude an Handarbeiten hat?
Sarah: „Wir arbeiten ausschließlich mit Spendenwolle. Das ist ein Weg uns zu unterstützen: Wolle spenden. Aber wir sind natürlich auch wahnsinnig dankbar für Sachspenden. Auf unserer Webseite unter „Spenden“ haben wir eine Lieblingsteileliste zusammengestellt. Und wer in Hamburg oder der näheren Umgebung wohnt, ist natürlich herzlich eingeladen mit uns zu sträkeln.“
Vielen Dank für das tolle Gespräch liebe Sarah und liebe Johanna, aber vor allem vielen Dank für eure liebe Einladung!
Also Leute, schaut nicht weg! Beachtet diese Menschen und unterstützt das Projekt der Wooligans, indem ihr beispielsweise ein Däumchen auf der Facebook Seite da lasst oder vielleicht sogar fleißig mit macht!
Eine Antwort zu “Wooligans – Stricken für obdachlose Menschen”
Hallo ihr Lieben.ich bin total begeistert von eurem Projekt auch ich habe ein Projekt gestartet.ich stricke kleine Mützen und daraus zaubere ich kleine Puppen die ich dann an Kindern verschenken.zu Weihnachten und Ostern gehen die Mützen an Verein Krebs kranke Kinder.mich freut es jedes mal wenn die Kinder ein strahlend in ihren Augen haben das ist das größte danke schön.lg