Wie du beim Amigurumi häkeln ganz einfach offene Teile an geschlossene Teile nähen kannst, zeige ich dir in dieser Anleitung. Mit dieser Technik entsteht eine feste und stabile Verbindung, die dafür aber nicht beweglich ist.
Wann kann man offene Teile an geschlossene Teile nähen?
Diese Technik ist recht vielseitig einsetzbar und es müssen nur wenige Voraussetzungen erfüllt sein, damit du offene Teile an geschlossene Teile nähen kannst. Diese Technik wird häufig verwendet, um vollständig gehäkelte Köpfe an von unten gehäkelte offene Körper zu nähen.
- ein Teil muss eine Öffnung haben
- das Teil mit der Öffnung muss ein langes Fadenende haben
- stabile und feste Verbindung, jedoch unbeweglich
- geeignet als Spielzeug für kleine Kinder
Damit diese Technik funktioniert muss natürlich ein Teil eine Öffnung haben und zudem ein langes Fadenende, das zum annähen verwendet werden kann. Die Anzahl der Maschen der Öffnung, sowie die Maschenart spielen bei dieser Technik keine Rolle.
Es entsteht eine relativ feste und stabile Verbindung, welche jedoch recht unbeweglich ist. Dafür kann sie aber auch nicht abgedreht oder geöffnet werden, wenn sie richtig gearbeitet wurde und eignet sich hervorragend für Spielzeug für kleine Kinder.
Anleitung: Amigurumi – Offene Teile an geschlossene Teile nähen
Bevor die beiden Teile zusammen nähen kannst, müssen diese natürlich fertig gehäkelt und gefüllt sein. Außerdem sollte am offenen Teil ein langes Fadenende zum Vernähen verbleiben. Wenn du so weit bist kannst du zuerst einmal alle Teile zusammen setzen, um zu sehen wie sie sitzen sollen.
Da diese Technik häufig verwendet wird, um einen geschlossenen Kopf an einen offenen Körper zu nähen, will ich es dir auch an genau diesem Beispiel zeigen. Die gezeigten Teile gehören übrigens zum Hasen Harvey, für den es hier natürlich auch eine Anleitung gibt.
Hierbei musst du unbedingt die Neigung des Kopfes beachten, damit dein Amigurumi am Ende die richtige Blickrichtung hat. Denn je nachdem ob du die Öffnung des Körpers weiter hinten oder weiter vorn annähst, schaut dein Amigurumi eher nach oben, gerade aus oder nach unten. Es ist also wichtig vorher zu überlegen, welchen Effekt man erzielen möchte. In einer guten Anleitung ist übrigens die Position am geschlossenen Teil genauer beschrieben, so das du dich genauer orientieren kannst.
Als erstes wird das geschlossene Teil vorbereitet, indem du die Stelle markierst, an der später die Öffnung sitzen soll. Dazu ist es häufig nötig erst einmal die Mittellinie zu finden. Bei diesem Kopf verläuft sie zwischen den Augen einmal ringsherum und wurde entsprechend mit schwarzen Stecknadeln markiert. An dieser Linie kann man sich nun sehr leicht orientieren und sogar die verschiedenen Neigungen des Kopfes testen.
Anschließend kannst du das offene Teil leichter positionieren und die Öffnung mit Stecknadeln markieren. Hier empfiehlt es sich Markierungen mit unterschiedlich farbigen Stecknadeln in allen 4 Himmelsrichtungen zu setzen. In diesem Beispiel wurde der vordere Punkt orange, der hintere Punkt rot und die beiden seitlichen Punkte gelb markiert.
Danach wird das offene Teil ebenfalls mit Markierungen in allen 4 Himmelsrichtungen versehen. Dabei muss man darauf achten die selben Farben für die gleichen Richtungen zu verwenden.
Außerdem kann es auch vorkommen, das man auch beim Körper erst die vordere Mittellinie finden muss. Manchmal ist der Hals auch auf einer Seite höher als auf der anderen. In einer guten Anleitung werden hierzu Angaben gemacht und man muss sie entsprechend umsetzen.
Sobald alle Markierungen richtig gesetzt sind, kann man mit dem Annähen beginnen. Dazu wird zuerst das Fadenende vom offenen Teil in eine Wollnadel gefädelt. Anschließend positioniert man beide Teile richtig zueinander und beginnt mit dem zusammen nähen.
Der erste Stich erfolgt waagerecht um die markierte Öffnung am geschlossenen Teil. Dabei ist egal wo das Fadenende am offenen Teil entspringt. Man beginnt einfach an dieser Stelle und setzt den ersten Stich so, das die Eintrittsstelle gegenüber der Austrittsstelle sitzt und dabei alle Markierungen überein stimmen.
Der nächste Stich erfolgt in der selben Richtung waagerecht um zwei Maschen am offenen Teil. Das ist auch schon das ganze Geheimnis, denn auf diese Weise näht man immer im Wechsel beide Teile zusammen.
Oft ist es nötig kurz vor Schluss noch ein wenig Füllung zuzugeben, damit ein stabiler Übergang entsteht. Anschließend setzt man die Runde einfach fort und näht noch eine weitere Runde ringsherum.
Am Ende sollten alle Markierungen genau übereinander liegen und können nun auch entfernt werden.
Abschließend wird das Fadenende gesichert und ins Innere verstochen, wie ich es dir beim Schließen von Amigurumis gezeigt habe.
Wenn du alles richtig gemacht hast, ist eine stabile und saubere Verbindung entstanden.
In diesem Beispiel wurden Kopf und Körper zusammen genäht und der Körper ist nun in der Lage den Kopf zu halten.
Das ist übrigens der Hase Harvey, der hier wortwörtlich als Versuchskaninchen herhalten durfte. Vielleicht hast du ja Lust diesen munteren Gesellen selbst nachzuarbeiten.
Ich hoffe du hast wieder etwas dazu gelernt und würde mich natürlich freuen, wenn du dich ein wenig weiter umschaust!